Dienstag, 17. Dezember 2013


Das Geschenk des Lebens

immer mehr Umwelt- und Artenschutzrichtlinien steht das Ökosystem
vor dem Kollaps, und das obwohl sich die Firmen ganz legal verhalten.


Nach meinem Aufenthalt in Mexiko ging ich weiter in die USA, weil
die Tickets für Flüge nach Europa dort günstiger sind. Außerdem
wollte ich, wenn ich schon mal in Mexiko war, auch das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten kennen lernen. Dass es mit dem Begriff
»unbegrenzt« so eine Sache ist, beweisen Millionen von Menschen,
die jedes Jahr versuchen, in die USA, nach Europa oder in irgendein
anderes in ihren Augen wohlhabendes und sicheres Land zu reisen
oder zu flüchten. Viele von ihnen scheitern tragisch und zehntausende
sterben jedes Jahr. Die, die es schaffen einzureisen, sind dann illegal
und werden von dem System ausgenutzt. Ich fühlte diese Ungerechtigkeit
und empfand es als grotesk, dass ich durch nichts anderes
als den Zufall meiner Geburt in Deutschland im Besitz eines Passes
war, mit dem ich ohne Probleme in das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten einreisen konnte.


Laut einer aktuellen Studie verfügt 1 Prozent der Bevölkerung
über mehr als 35 Prozent allen Geldes, und 85 Prozent des gesamten
Wohlstands des Landes befinden sich in den Händen von gerade
einmal einem Fünftel der Einwohner. Das Gefälle zwischen Arm
und Reich ist viel extremer ausgeprägt als in Europa, und das sollte
ich auch relativ schnell zu sehen bekommen. Es schien fast so, als
ob die US-amerikanischen Filme diese Realität ganz bewusst nicht
vermitteln wollen, denn noch nie zuvor hatte ich in einem westlichen
Land so viele obdachlose Menschen gesehen. Nach drei Wochen
war meine Zeit in Kalifornien und damit in Amerika zu Ende
und ich kehrte wieder nach Deutschland zurück.


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