Die Kinder helfen nie im Haushalt mit! Wie
kann ich reagieren, wenn meine Kinder mir ihre Hilfe verweigern? Darf
ich ihnen auch meine Hilfe verweigern, wenn ich keine bekomme?
Wenn ich die Hilfe meiner Kinder will,
habe ich sie darum zu bitten. Sie müssen ja erst lernen, dass das
Mithelfen dazugehört, wenn man dazugehören will. Es wäre gut, ihnen zu
erklären, wie wir alle voneinander abhängen und dass sie helfen lernen
müssen, damit ihnen ebenfalls geholfen wird. Wenn ich trotzdem keine
Hilfe bekomme, drängt sich die Frage auf, ob ich ihnen überhaupt
wirklich richtig helfe.
Ist mir in meiner Familie richtig gut
geholfen worden, und habe ich geholfen? Habe ich das Helfen als Chance
kennen lernen dürfen, dazuzugehören?
In der tieferen
Auseinandersetzung mit dem Thema Helfen liegt meine Aufgabe darin, Wege
zu finden, meinen Kindern ein Gefühl zu vermitteln, was ihr Beitrag für
ein gutes Zusammenleben ist.
Kindern Gleiches mit Gleichem zu
vergelten ist dagegen eine kindische Haltung und wirkt jedenfalls nicht
erwachsen. Sie wollen und sollen von uns lernen, und das setzt eine
gewisse Überlegenheit in vieler Hinsicht voraus. Außerdem führt das
alttestamentarische „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ oder das Volkstümliche
„Wie du mir, so ich dir“ zu einer sehr harten Lebenseinstellung, die
Christus durch die Gnade relativiert hat. Insofern ist es vorzuziehen,
den eigenen Hintergrund zu diesem Thema zu klären.
Habe ich
meinen Eltern nicht helfen müssen. Oder habe ich an diesem Punkt mit
ihnen gekämpft? Und wie ist dieser Kampf ausgegangen? Habe ich damals
gewonnen und damit fürs Leben verloren? Wie kann ich meinen Kindern
Ähnliches ersparen?
Die zentrale Aufgabe ist wie gesagt, den
Kindern das Prinzip der Solidarität zu verdeutlichen und die Ideen von
der Familie und Gemeinschaft näherzubringen. Trotzdem kann es manchmal
auch sinnvoll sein, Kindern konkret zu zeigen, dass erhaltene Hilfe mit
gegebener zusammenhängt, nach dem Motto
„Helft, so wird euch geholfen“.
Wenn das synchron statt ursächlich gesehen wird, ist es noch schöner,
d.h. die Kinder können erleben, wie sie bedingungslos Hilfe bekommen und
auch solche zu geben lernen.. Wenn das gleichzeitig geschieht,
entsteht ein Gefühl von Geborgenheit.
Mit der „wie du mir, so ich die“Methode, die schon fast auf Erpressung hinausläuft, lernen sie eben diese.
Quelle: https://www.facebook.com/ruedigerdahlke
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