Sonntag, 15. Dezember 2013
Kindheitsträume und Konditionierung
Gebannt hing ich an seinen Lippen und sog jede Erzählung wie ein
trockener Schwamm in mich auf. Ich war begeistert von der Vielfalt
der Kulturen, die es auf der Erde gibt. Mein Wunsch, einmal selber
als Entdecker um die Welt zu reisen, war schon damals geboren. In
mir wuchs die Lust auf Abenteuer, die Lust aufs Leben!
Kindheitsträume und Konditionierung
Wie fast alle Menschen die ich kannte, aßen auch meine Eltern
Fleisch, Fisch, Butter, Käse, Milch und Eier. Jeden Tag kochte meine
Mutter für mich und meine Brüder, und es stand überhaupt nicht
zur Debatte, sich vegetarisch zu ernähren. Im Urlaub fingen wir Fische,
und unser Vater zeigte uns, wie man sie ausnahm. Von Anfang
an fiel es mir schwer, die Fische selbst zu töten – ich spürte, dass
es nichts Schönes war, was ich da tat. Trotzdem hinterfragte ich das
mir vorgelebte Verhalten gegenüber anderen Lebewesen nicht weiter
und machte einfach nach, was unser Vater uns zeigte, und aß, was
unsere Mutter auftischte.
Doch Umweltschutz war für mich schon in meinen ersten Schuljahren
ein wichtiges Thema. Ich engagierte mich für den WWF und
Greenpeace, sammelte bei Freunden und Bekannten Unterschriften
und Kleinspenden für die großen Umweltorganisationen. Die
Welt empfand ich als ungerecht und wollte etwas gegen diese Ungerechtigkeit
tun. Mein Mitgefühl galt den Tieren, den hungernden
Menschen und insbesondere den Abermillionen Kindern, die
mit leerem Magen zu Bett gehen mussten und oft nicht wussten, ob
sie den nächsten Tag noch erleben würden. Von den globalen Zusammenhängen
verstand ich jedoch herzlich wenig – auch wenn ich
die Schuldigen für die Ungerechtigkeit, die Umweltzerstörung und
überhaupt die allgemeine Schieflage der Welt schon ausgemacht hatte:
die großen Firmen, die reichen Leute und die Regierungen, die
all das Elend einfach geschehen ließen. Mit viel Geld, so glaubte ich,
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