Montag, 16. Dezember 2013

Zivildienst in Mexiko





Zivildienst in Mexiko

feld aufhalten, welches unserer Wesensnatur, unserem Sein den bestmöglichen
Nährboden bietet, um zu gedeihen und zu erblühen.


Zivildienst in Mexiko

Ich suchte nach Zivildienstmöglichkeiten in Lateinamerika und
schrieb verschiedene Organisationen und Projekte an, darunter eine
kleine Waldorfschule in Mexiko. Von den vielen E-Mails, die ich
abschickte, wurde nur eine positiv beantwortet, ausgerechnet von
einem Zivildienstleistenden an dieser Schule. Den Zivi kannte ich
flüchtig, hatte er doch die Klasse über mir besucht. Wieder hatte
ich das Gefühl, dass alles Bestimmung war: Durch das Glück – oder
wohl besser Schicksal – einer scheinbar zufälligen Bekanntschaft eröffnete
sich mir die Möglichkeit, nach Mexiko gehen zu dürfen.


Je mehr menschliche Verbindungen und Verbundenheit ich pflegte,
umso voller wurde mein Herz. Gleichzeitig wurde meine Seele mit
jedem Menschen, den ich in mein Herz ließ, leichter und ich fühlte
mich immer sicherer getragen. »Man sieht nur mit dem Herzen gut,
das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar«, diese Zeilen von Antoine
de Saint-Exupéry bewegten mich tief und tun es immer noch.
Schon damals liebte ich das Abenteuer, den Reiz des Unbekannten,
und so legte ich längere Wegstrecken am liebsten per Autostopp zurück.
Außerdem erschien es mir unlogisch, Geld zu verdienen, nur
um es dann wieder auszugeben für etwas, was es auch kostenlos gibt.
Vorhandene Ressourcen intelligent und gemeinschaftlich nutzen,
hatte für mich nicht nur auf finanzieller Ebene einen Sinn, sondern
gehört eigentlich zum gesunden Menschenverstand. Dazu kam, dass
beim und durch das Trampen mein Vertrauen in meine Mitmenschen
immer größer wurde. Jedes Mal, wenn man in ein Auto steigt,
kommt es zu einem Moment des gegenseitigen Schenkens von Vertrauen,
eines Gebens und Empfangens. Die Angst vor dem Unbekannten
wurde von Mal zu Mal kleiner.


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