Sonntag, 26. Januar 2014
Auf dem Weg zu meiner Berufung
Carlo hatte mir endgültig die Augen geöffnet. Sein Beispiel beeindruckte
mich tief und ließ auch mich in immer stärkerem Maß meine
Ernährung in eine vegane Richtung umstellen. Aber in mir war
der schon immer vorhandene Samen durch sein wahrhaftes Sein bewässert
worden und konnte jetzt langsam reifen. Es folgten weitere
Begegnungen mit Menschen, an deren Vorbild ich mich orientieren
konnte, und ich las sehr viele Artikel und sah Dokumentarfilme
zum Thema. Während meines Legambiente-Praktikums schrieb ich
selbst einen Artikel: »Vegetarier – aus Liebe zu unserem Planeten«.
Es war mein erster Versuch, möglichst deutlich darauf hinzuweisen,
dass, wenn wir das Gleichgewicht unseres Ökosystems aufrechterhalten
wollen, es unabdingbar ist, unsere Ernährung umzustellen.
Bei meinen Recherchen stieß ich auch auf die berühmte Studie
Livestock’s Long Shadow der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
der Vereinten Nationen (FAO) aus dem Jahr 2006. Sie besagt,
dass mehr als 18 Prozent aller weltweiten Treibhausgase durch
die Tierindustrie entstehen. Das sind 5 Prozent mehr als die weltweiten
Treibhausgase, die vom Verkehr, also von Autos, Flugzeugen,
Zügen, Schiffen usw. ausgestoßen werden.
Warum hatte niemand mir und den meisten anderen Menschen
schon viel früher die Augen für diese essenziellen Zusammenhänge
geöffnet? Die Kenntnis um diese Zusammenhänge sollte Teil des
Alltagswissens sein, genauso wie es mittlerweile in Europa allgemein
bekannt ist, dass Plastik und anderer nicht organischer Müll
nicht in die Natur gehören (auch wenn sich leider nicht jeder daran
hält).
Mich hat es schon immer fasziniert, Menschen mit Informationen
wachzurütteln und mit Fakten auf die Realität, in der wir leben,
hinzuweisen. Jedes Mal, wenn ich zu den Themen, die mich bewegen,
etwas lese oder im persönlichen Gespräch erfahre, mache ich
mich daran, weitere Informationen dazu zu recherchieren, vor allem,
wenn ich kaum glauben kann, was ich gerade gelesen oder gehört
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