Sonntag, 26. Januar 2014
Auf dem Weg zu meiner Berufung
Auf dem Weg zu meiner Berufung
mal vom Händler nach Hause und bei Pfandflaschen auch wieder
zurück. Die Ökobilanz von Flaschenwasser fällt ähnlich aus wie ihr
Preis, nämlich zumeist 1000- bis 2000-mal schlechter als das gute alte
Leitungswasser. In anderen Worten: Ein Liter Mineralwasser hat
einen um den Faktor 1000 bis 2000 größeren ökologischen Fußabdruck
als ein Liter Wasser aus der Leitung. Eine ökonomische wie
ökologische Katastrophe und vor allem komplett unnötig, natürlich
mit Ausnahme der Menschen, die an der Getränkeindustrie verdienen
– und das sind nicht wenige.
Angefangen bei den Firmen, die die benötigten Rohstoffe für das
Glas oder Plastik fördern, allen voran selbstverständlich die Ölindustrie,
quasi das Schmieröl allen wirtschaftlichen Treibens auf Erden.
Über 85 Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) von dem immer
knapper werdenden schwarzen Gold verbraucht die Menschheit derzeit
pro Tag. Pro Erdenbewohner sind das etwa 2 Liter Erdöl täglich,
wobei es in den reichsten Ländern der Welt zwischen 5 und 10 Liter
pro Tag sind und in den ärmeren eher 5 bis 10 Liter im Monat! Bereits
im zarten Alter von acht hörte ich meine Eltern sagen, dass Plastik
nicht gesund und auf keinen Fall gut für die Umwelt sei. Damals,
Anfang der Neunziger, schaute ich mich um und sah nur Holzmöbel,
Baumwolltextilien, Edelstahl und hier und da ein wenig Kunststoff.
Ich glaubte, wir würden so gut wie überhaupt kein Plastik besitzen
und dementsprechend auch nichts mit der umweltschädlichen Ölindustrie
zu tun haben. Meine Annahme war falsch. Ich lebte mehr
als zweieinhalb Jahrzehnte auf der Erde, ohne zu wissen, dass die
Kunststoffindustrie lediglich 4 Prozent der aus den Raffinerien kommenden
Erdölprodukte benötigt. Meine Annahme, dass ein Großteil
des Erdöls für die Plastikindustrie verwandt wird, also für die PETFlaschen,
elektronische Geräte, Kunststoffspielzeug, Textilien, Einkaufstüten
und ähnliche Dinge, war nichts weiter als ein Trugschluss.
Wieder zurück zu den Gewinnern und Verlierern der Getränkeindustrie.
Selbstverständlich wird Erdöl nicht nur für die PET-Flaschen ge
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