Donnerstag, 23. Januar 2014
Die Kreuzschifffahrt
Erste Schritte zur Kultur des Teilens
pro Tag das Motorrad. Geiz war geil und je billiger, desto besser. Dabei
gehörten wir noch zu denen, die sparsam waren und verglichen
mit den anderen Backpackern nicht so viel konsumierten oder nur
manchmal ein Motorrad ausliehen.
Wir konnten gut in den Moment eintauchen, abschalten und einfach
nur genießen, auch ohne großen Luxus und vor allem ohne an die
Vergangenheit oder die Zukunft zu denken. Das Ausblenden der Realität
fiel mir nicht schwer, und ich war gut darin, Argumente zu finden,
um angesichts meiner so gern postulierten Ideale zu bestehen.
Wie in Europa, wo es immer Menschen gibt, die mehr konsumieren
als man selbst, fand ich auch hier eine ideale mentale Stütze, um
mein Handeln vor mir selbst zu rechtfertigen. Nämlich in den Touristen,
die mit ihrem Geld nur so um sich warfen – ich war ja schließlich
der umweltschützende Reisende.
Es sollten noch viele Jahre vergehen, bis mir die Zusammenhänge
zwischen meinem Handeln und dem Einfluss auf andere Menschen
und unseren Planeten bewusster wurden.
Es war eine gute Zeit, unkompliziert, leicht und vielleicht nach meiner
Kindheit die unbeschwerteste überhaupt. Ich fühlte mich frei,
unbelastet von Sorgen oder Ängsten jeglicher Art. Mir kam es vor,
als gehörte mir die Welt, als sei alles möglich, wenn ich nur wollte.
Die mit Emanuel gemeinsam in Asien verbrachte Zeit schweißte uns
zusammen, und in unseren Herzen schafften wir so einen Platz für
unvergessliche gemeinsam erlebte Momente.
Die Kreuzschifffahrt
Per Billigflieger reiste ich alleine weiter nach Singapur, wo ich mich
mit Lothar verabredet hatte. Gute fünf Wochen straff organisierte
Ferien standen auf dem Programm – ein starker Kontrast zu mei
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