Samstag, 25. Januar 2014
Italien – Der ökologische Fußabdruck von Getränkeflaschen
Italien – Der ökologische Fußabdruck von Getränkeflaschen
Ein Großteil meiner Arbeit bestand leider aus eher langweiligen Tätigkeiten
wie dem Übertragen von Adressen und Telefonnummern
von Papier in den Computer. Zum Glück gab es aber auch viele praktische
Aufgaben, und die hatten mir schon immer besser gefallen.
Ich freute mich, Menschen zum Fahrradfahren zu animieren, mobile
Fahrradwerkstätten aufzubauen sowie die Italiener nach ihrem Wasserkonsum
zu befragen.
Wir alle haben schon in Flaschen abgefülltes Mineralwasser gekauft,
doch ich war mir nicht bewusst, dass dieses Wasser meist mehr als
1000-mal mehr kostet als das in den meisten europäischen Ländern
gut genießbare Leitungswasser. Die Italiener sind traurige Europameister,
was das Trinken von Mineralwasser anbelangt, denn im
Schnitt konsumieren sie pro Kopf und Jahr mehr als 155 Liter Flaschenwasser.
Dabei ist die Wasserqualität aus der Leitung oft genauso
gut oder teilweise noch besser als in Deutschland. Aber auch ein
Wasserfilter würde im Vergleich mit einer Wasserflasche nur einen
Bruchteil der dafür aufgewendeten Ressourcen verbrauchen.
Wäre es eine Disziplin, in Flaschen abgefülltes Mineralwasser zu verkaufen,
würden die italienischen Firmen den ersten Preis gewinnen,
ganz vorne läge die Marke S.Pellegrino, welche mittlerweile in über
130 Länder exportiert wird. Das Abfüllunternehmen Sanpellegrino
gehört zum weltgrößten Nahrungsmittelkonzern Nestlé. Die Firma
mit Sitz in Vevey in der Schweiz ist eines der profitabelsten Unternehmen
der Welt und weiß genau, wie sich mit Lebensmitteln viel
Geld verdienen lässt. Besonders in den ärmsten Regionen der Welt
geht der Konzern skrupellos vor und arbeitet mit korrupten Regierungen
zusammen.
Über eine Milliarde Flaschen des berühmten Wassers mit dem roten
Stern werden jedes Jahr verkauft und mehr als drei Viertel davon
gehen ins Ausland. Im Schnitt reisen die Wasserflaschen meist hunderte
Kilometer, bevor sie überhaupt gekauft werden, dann noch
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