Donnerstag, 23. Januar 2014
Meine Zeit als Vielflieger
Erste Schritte zur Kultur des Teilens
Freude, die uns alle ansteckte, und das Strahlen der uns völlig fremden
Menschen führte auch bei uns zu einem inneren Strahlen, das
ganz tief aus uns selbst entstand. Dieses Erlebnis zeigte mir einmal
mehr, dass das Schenken von Aufmerksamkeit und Dankbarkeit auf
persönlicher Ebene mit hunderten Menschen sogar noch viel stärker
seine Wirkung entfalten kann und es nichts Schöneres gibt, als wenn
wir Menschen einander mit Achtsamkeit und Mitgefühl begegnen.
Nach diesem Höhepunkt der Reise wurde ich jedoch abrupt auf den
Boden der Tatsachen zurückgeholt, als ich erfuhr, dass Kreuzfahrtschiffe
pro Tag bis zu 250.000 Liter Schweröl verbrauchen und somit
ungefähr dieselbe Menge an Schadstoffen ausstoßen wie fünf
Millionen Autos auf der gleichen Strecke.
Obwohl ich mich schon damals als umweltbewusster Mensch sah,
waren mir die Ausmaße meines in vielerlei Beziehung alles andere
als nachhaltigen Lebensstils nicht annähernd bewusst. Mir fehlten
noch viele Informationen und vor allem der Wille zur freiwilligen
Einschränkung meines Lebensstils.
Meine Zeit als Vielflieger
Nach meiner Rückkehr nach Europa wollte ich noch zusammen mit
meinem Bruder Benedict unseren mittleren Bruder Emanuel in Peru
während seines Auslandszivildienstes besuchen. Im Nachhinein
komme ich mir ein bisschen wie ein Jetsetter vor und staune, wie unreflektiert
und quasi blind ich einfach durch die Weltgeschichte geflogen
bin.
Ich glaube, wir alle sind ganz gut in der Kunst, unser Verhalten in
egal welcher Situation zu erklären, ja, zu rechtfertigen und für uns
so zurechtzurücken, dass wir kein schlechtes Gewissen haben. Das
ist eine auf der persönlichen Ebene sehr effektive und weit verbrei
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